Informationen zum Thema Anorexie / Magersucht

Diese Informationen bieten kein vollständiges Abbild der unterschiedlichen, individuellen Ausprägungen von Essstörungen. Falls nur Teile der unten genannten Informationen auf Sie zutreffen oder Sie einfach das Gefühl haben eine Beratung könnte für Sie hilfreich sein, können Sie uns jederzeit kontaktieren.

Typische Anzeichen:

Menschen mit Anorexie sind oftmals leistungsorientiert, leiden unter Versagensängsten und erleben die Kontrolle über ihr Gewicht als Erfolg. Diesen bewerten sie durch permanentes Wiegen. Obwohl sie das Essen vermeiden, beschäftigen sie sich dennoch ständig gedanklich mit Kalorienzählen und kalorienarmer Nahrungszubereitung. Viele Betroffene kochen gerne für andere und verleiten diese zum Essen. Andererseits weigern sie sich selbst an gemeinsamen Mahlzeiten teilzunehmen. Körpersignale wie Hungergefühl oder Müdigkeit werden von Menschen mit Anorexie im Laufe der Zeit kaum noch wahrgenommen.

Das Selbstwertgefühl hängt häufig mit dem Essverhalten, mit der Wahrnehmung des eigenen Körpers und mit der Gewichtskontrolle zusammen.

Gedanken können stark eingenommen sein von Ernährung, Essensplanung, Gewicht und dem äußeren Erscheinungsbild. Häufige Begleiter der Störung ist der Wunsch nach Kontrolle sowie die Ablehnung des eigenen Körpers und der eigenen Person.

Wenn Menschen an Anorexie leiden, fällt das in ihrer äußerlichen Erscheinung meist deutlich auf. Es gibt jedoch auch Formen der Anorexie ohne Untergewicht, auch dann ist eine Gefährdung des Körpers wahrscheinlich. Es ist wichtig sich in psychotherapeutische und ärztliche Behandlung zu begeben.

 

Ursachen:

Die Ursachen für Anorexia nervosa sind nicht grundsätzlich aufklärbar. Es ist davon auszugehen, dass es sich um ein Zusammenspiel von psychischen und sozialen Faktoren handelt, unter Umständen auch mit erblichem Einfluss. Auch das Schlankheitsideal der westlichen Gesellschaft trägt einen großen Teil zur Entstehung von Essstörungen bei. Viele weitere, individuelle Faktoren können zu einem gestörten Essverhalten und zu Anorexie führen, z.B. bestimmte Rollenerwartungen, ein Mangel an Selbstwertgefühl und andere, auch familiäre Faktoren.

 

Folgen:

Anorexia nervosa ist eine schwere Erkrankung mit schwerwiegenden körperlichen Folgeerscheinungen und kann unter Umständen tödlich sein. Anorexie hat die höchste Sterblichkeitsrate aller psychischen Erkrankungen.

Die gesundheitlichen Auswirkungen können gravierend sein. Bei Essstörungen ist oftmals der Hormonhaushalt beeinträchtigt, sodass bei Mädchen und Frauen die Regelblutung ausbleibt. Bei erheblicher Unter- oder Mangelernährung kann der Puls so verlangsamt sein, dass Herzrhythmusstörungen resultieren. Auch die Körpertemperatur ist meist niedrig.

Gefährlich ist vor allem das Elektrolytungleichgewicht. Es beeinträchtigt die Funktion von Gehirn und Muskeln. Länger andauernde Elektrolytstörungen schädigen die Nieren.

Unter den körperlichen schweren Folgen kommt es von Beginn an zu starken psychischen Belastungen und Einschränkungen in der Bewältigung der Krankheit und des Alltags.

 

Wir beraten Sie, wenn Sie an Anorexia Nervosa leiden, oder sich um Nahestehende Sorgen machen Häufig kann es wichtig sein, zunächst eine Einschätzung von Außen zu bekommen, um die eigene Situation begreifen zu können.